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Elektroinstallation: Welche Arbeiten kann man selbst übernehmen?

16.08.2022

Viele Heimwerker sind handwerklich sehr geschickt und übernehmen anfallende Arbeiten im Eigenheim gerne selbst. Eigenständiges Wände streichen oder Parkett verlegen spart nicht nur Geld, sondern macht Hobby-Handwerker auch Spaß. Allerdings dürfen sie einige Arbeiten nicht selbst übernehmen, auch wenn sich Heimwerker und Heimwerkerinnen diese zutrauen würden. Die Installation von Elektrogeräten oder Lampen birgt einige Gefahren für Laien und Laiinnen. Fehler bei der Elektroinstallation können zu Kabelbränden, defekten Geräte, Kurzschlüssen oder Stromschlägen führen, die im schlimmsten Fall mit tödlichen Verletzungen enden können. Wichtig zu wissen: Als Privatperson haftet man für die durchgeführten Arbeiten! Wenn eine Körperverletzung oder Sachbeschädigung auf die unsachgemäße Elektroinstallation zurückgeführt werden kann, dann liegt ein Haftungsfall vor.

Rechtslage bei Elektroarbeiten

Was viele nicht wissen: Laien und Laiinnen in Deutschland ist es rechtlich nicht erlaubt ist, elektrische Anlagen, die an das öffentliche Elektrizitätsversorgungsnetz angeschlossen sind, zu errichten, zu ändern oder instand zu setzen. Diese Regelung ist in der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) in Paragraph 13 festgehalten. Wenn Heimwerker und Heimwerkerinnen durch einen Fehler einen Schaden verursachen, dann erlischt der Versicherungsschutz. Außerdem verfällt die Herstellergarantie, wenn Laien und Laiinnen elektrische Geräte anschließen. 

Welche Elektroarbeiten kann man selbst übernehmen?

Laut der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) ist es also nicht erlaubt, Installationsarbeiten an der Elektrik selbst auszuführen. Kleinere, relativ ungefährliche Arbeiten dürfen Hobby-Handwerker aber dennoch durchführen. 
Eine Ausnahme bildet hier beispielsweise das Auswechseln von Leuchtmitteln. Laien und Laiinnen dürfen Glühbirnen eigenständig austauschen. Allerdings wird empfohlen, vorher die Sicherung im jeweiligen Zimmer abzuschalten. 
Außerdem dürfen Bewohner den Fehlerstrom-Schutzschalter (kurz: FI-Schalter) selbstständig wieder einschalten, wenn eine Sicherung im Sicherungskasten herausgeflogen ist. 
Auch Lampen können eigenständig auf-, ab- oder umgehängt werden, allerdings sollte man das Anschließen fachkundigen Elektrikern überlassen.
Allgemein gilt: Sicherheit geht vor! Wer sich nicht genug auskennt oder sich unsicher bei der Ausführung fühlt, kann auch bei diesen Arbeiten einen Elektrofachbetrieb anrufen.   

Welche Elektroarbeiten sollten Elektriker übernehmen?

Elektriker und Elektrikerinnen lernen dreieinhalb Jahre, wie Elektroarbeiten sicher und korrekt ausgeführt werden. Das hat natürlich seinen Grund und kann nicht durch Tutorials oder Eigenrecherche ersetzt werden. Deshalb sind jegliche Anschlüsse an den Stromkreis von Experten auszuführen. Dies sind zum Beispiel Anschlüsse von diversen Küchengeräten wie Elektroherd, Backofen oder Geschirrspüler. Wenn Elektriker die Geräte anschließen, übernehmen diese auch die Gewährleistung für die Arbeiten und die Herstellergarantie bleibt bestehen. Und noch ein Vorteil: Elektriker und Elektrikerinnen bringen alle notwendigen Zusatzmaterialien wie Steckdosen, Drähte oder Schrauben selbst mit. So sparen sich die Bewohner den lästigen Gang zum Baumarkt. Im Zweifelsfall sollte immer ein Elektrofachbetrieb verständigt werden. Eventuelle Unklarheiten und Fragen können in Rücksprache mit den Elektrikern geklärt werden. 

 

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