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Elektroinstallateur: Der Beruf im Überblick

23.08.2022

Seit 2004 gibt es in Deutschland keine Elektroinstallateure mehr. Zumindest nicht offiziell unter dieser Bezeichnung. Sie wurde durch die Lehre zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ersetzt. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung Elektroinstallateur nach wie vor der Berufstitel dafür. Elektroinstallateure sind mathematische Profis mit handwerklichem Geschick. Zwischen Elektrophysik und Mathematik arbeiten sie in allen elektrotechnischen, elektromechanischen oder elektronischen Bereichen. Der Weg zum ausgebildeten Elektroinstallateur ist anspruchsvoll, vielfältig und lockt mit einer attraktiven Zukunftsperspektive.

Was macht ein Elektroinstallateur?

Elektroinstallateure planen und installieren Elektroanlagen. Dafür suchen sie die benötigten Materialien aus, schaffen die baulichen Voraussetzungen und führen dann die Montage durch. Auch Reparaturen und Wartungsarbeiten werden von Elektroinstallateuren durchgeführt. Die täglichen Aufgabenbereiche beinhalten beispielsweiße die Planung und Montage von:

  • Einbruchs- und Brandmeldeanlagen
  • Hausruf- und Klingelanlagen
  • Haustechnische Anlagen wie Jalousiesteuerungen
  • Verkabelung von Produktionsanlagen
  • Gebäudetechnik im Starkstrombereich

Welche Ausbildung wird dafür benötigt?

Die Ausbildung zum Elektroinstallateur dauert dreieinhalb Jahre. Sie findet – wie viele Handwerksberufe – dual statt. Durch die enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, können die Auszubildenden ihr theoretisches Wissen umgehend anwenden. Während der Ausbildung lernen die angehenden Elektroinstallateure die Planung und Organisation von Kundenaufträgen und die Installation und Montage von elektrotechnischen Systemen in verschiedenen Bereichen. Die Ausbildung beinhaltet zwei Prüfungen. Die erste Prüfung findet nach dem zweiten Ausbildungsjahr statt. Mit der Gesellenprüfung schließen die angehenden Elektroinstallateure dann ihre Ausbildung am Ende ab.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Elektroinstallateur

Mitten im Baustellenschmutz müssen Elektroinstallateure häufig blitzschnell das Kopfrechnen anwenden. Wie viel Meter Kabel wird benötigt? Wie viele Zentimeter Befestigungsabstand muss zwischen den beiden Rohren liegen? Und wie groß ist das vorhandene Raumvolumen? Dabei helfen fundierte mathematische Grundkenntnisse und Verständnis für physikalische Zusammenhänge. Betriebe stellen deshalb überwiegend Bewerber mit mittlerer Reife oder (Fach)Abitur ein. Auszubildende mit Hauptschulabschluss sind gerne gesehen, wenn sie die nötigen Kenntnisse beherrschen. Wie in allen Berufen des Handwerks ist handwerkliches Geschick eine weitere Voraussetzung. Elektroinstallateure müssen detailliert arbeiten und eine gute Vorstellungskraft besitzen.

Wo arbeitet ein Elektroinstallateur?

An erster Stelle stehen natürlich die klassischen Handwerkerbetriebe. Dort bekommen die Auszubildenden einen umfassenden Einblick in das Berufsfeld. Die meisten Elektroinstallateure beginnen in einem Betrieb ihre berufliche Laufbahn. Auch kommunale Einrichtungen, die Bundeswehr oder die Deutsche Bahn führen eigene Handwerkerabteilungen und sind somit potenzielle Arbeitgeber.

Was verdient ein Elektroinstallateur?

Je nach Arbeitsort, Betrieb und Berufserfahrung variiert das Gehalt als Elektroinstallateur. Berufseinsteiger erhalten durchschnittlich 1600 Euro brutto im Monat. Berufserfahrene mit hohem Einsatzwillen können monatlich bis zu 2500 Euro brutto bekommen.

Vielfältige Karrierechancen für Elektroinstallateure

Nach der Ausbildung kann eine Weiterbildung zum Techniker, Vorarbeiter und Elektroniker absolviert werden. Damit besteht die Möglichkeit zukünftig Teams anzuleiten. Elektroinstallateure, die ein (Fach)Abitur in der Tasche haben, können ein Ingenieursstudium anstreben und ein eigenes Unternehmen aufbauen.

Handwerk für Mathe-Genies

Der Beruf als Elektroinstallateur ist vielseitig, umfassend und herausfordernd. Jeder Arbeitstag ist ein Lernprozess mit neuen Herausforderungen. Nicht unbegründet entscheiden sich jährlich viele Schulabgänger für diese Ausbildung. Langeweile kommt in diesem Beruf garantiert nicht auf.

 

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